Kweishi Brown hat den Fokus voll auf das Ziel German Bowl in Berlin gerichtet. Das merkt man nicht nur an der Art wie er auf dem Feld agiert, sondern auch wie er dieses Interview mit uns geführt hat. Immer wieder fallen die Worte „Berlin“ und „nur wir selbst können uns schlagen“. Das sagt viel aus über das Selbstvertrauen des jungen amerikanischen Passverteidigers. Seit seiner Zeit an der renommierten Arizona State University ist der physisch enorm starke Safety für sein kompromissloses Spiel bekannt. Dieses Talent bliebt auch den Dresden Monarchs nicht verborgen und so wurde er gleich in seinem ersten Jahr zu einem der besten Defense Spieler der GFL. Vor dieser Saison kam er gemeinsam mit Joe Bergeron und Sebastien Sagne an den Main, und auch in der Defense der „Men in Purple“ ist „KB“, wie ihn seine Mitspieler und Freunde nennen, mit 6 Interceptions, 2 Defensive Touchdowns und 30 Tackles eine herausragende Persönlichkeit. Wir haben mit KB über die anstehenden Playoffs und die vergangene Saison gesprochen und dabei eine ganz private Seite kennen lernen dürfen.
KB, du bist einer von vielen Spielern, die in letzter Zeit aus der GFL Nord nach Frankfurt gekommen sind. Was ist für dich der größte Unterschied zwischen den beiden Staffeln und auch den Organisationen in Frankfurt und Dresden?
Also das Niveau unterscheidet sich vor Allem im Bereich der Erfahrung. Was ich dieses Jahr gesehen habe ist, dass ich grade in Dresden mit vielen jungen Spielern zusammengespielt habe, was viele Spiele aufgrund der Erfahrung sehr schwer gemacht hat. Hier in Frankfurt haben wir mit John Tidwell und Fernando Lowery Spieler, die sich bereits auf dem allerhöchsten Niveau bewiesen haben, was es natürlich grade für mich in der Verteidigung viel leichter macht, weil ich mich auf die Jungs verlassen kann. Aber auch die anderen Spieler hier wie die Gomez-Brüder und die anderen deutschen und europäischen Jungs sind auf einem sehr sehr guten Level und viel weiter als meine Mitspieler in Dresden. Die größte Veränderung waren aber definitiv die Coaches. Grade Coach K (Defense Coordinator Thomas Kösling a.d.R.) ist eine einzigartige Persönlichkeit. Ich liebe sein aggressives Play-Calling, er weiss wie er einer Defense Spaß beim Spielen verschafft und er will immer der Beste sein und erwartet das auch von seinen Spielern! Am Ende entscheidet immer die Einstellung.
Viele dieser Erfahrungen konntest du natürlich erst im Laufe der Saison sammeln. Gab es dennoch schon vor deinem Wechsel Gründe warum du dich für Frankfurt entschieden hast und welche Erwartungen von damals haben sich erfüllt und welche vielleicht auch nicht?
Es war damals keine leichte Entscheidung für mich wie es mit meiner Football Laufbahn weitergehen sollte. Nach meiner Verletzung in Dresden ging es mir mental ziemlich schlecht und auch Zuhause hatte ich einige Dinge die mir Kopfschmerzen bereiteten. Ich habe mich dann für mich selbst und auch für meine Familie entschieden nach Frankfurt zu gehen und dort das Spiel weiter zu spielen was ich liebe. Meine Mission ist noch nicht vorbei und die Spieler, Fans und Coaches waren alles wichtige Gründe mich für Samsung Frankfurt Universe zu entscheiden. Stand jetzt kann ich sagen: Ich habe alles richtig gemacht. Ich habe tolle Menschen kennen gelernt, wir spielen erfolgreich Football und ich konnte hier meinen Traum vom eigenen Personal Training Business verwirklichen. Ich möchte gerne auch andere Menschen dabei begleiten und Ihnen helfen, das beste aus ihrem Potenzial zu machen, so wie ich es auch von mir selbst erwarte. Ein Fazit werde ich aber erst ziehen, wenn wir den German Bowl nach Frankfurt geholt haben!
Zum Schluss natürlich noch die obligatorische Frage: Wie weit kommen die „Men in Purple“ in den Playoffs?
Dazu kann ich nur Eines sagen: Wir sind als Team bereit! Bereit alles dafür zu tun auf den Platz zu gehen und diese verdammte Trophäe für unsere Fans zu holen. Go Universe!